Gemeinschaft entsteht für mich aus dem gemeinsammen Aushandeln des Zusammenlebens und mein Ziel ist, dass dabei alle Menschen mitwirken können.

Als promovierte Historikerin spreche, denke, schreibe und forsche ich über politische Kultur in Vergangenheit und Gegenwart. In meiner wissenschaftlichen Forschung decke ich ganz unterschiedliche Themenfelder ab, die dieser Schwerpunkt verbindet. Mein Interesse an politischer Kultur ist zugleich das Fundament meiner politischen Arbeit.

Der Begriff der politischen Kultur wird oft unspezifisch für alles verwendet, was die Gesellschaft eines Staates mit der Politik und ihren Institutionen verbindet. Das folgt mehreren Leitfragen, z. B.: Welchen Einfluss haben Werte und Normen, aber auch Vorstellungen von Macht und Herrschaft, von Gemeinschaft, von Vergangenheit und Zukunft? Wie formen sie einzeln oder im Zusammenspiel die Politik? Wie beeinflussen sie Institutionen und staatliche Strukturen?

Soziologen gehen davon aus, dass Regierungen und staatliche Institutionen die Werte, Normen und Vorstellungen ihrer Bevölkerung verkörpern müssen, damit stabile Demokratien möglich sind. Passt das Handeln der Regierenden nicht ausreichend zu den Wertvorstellungen der Regierten, kann das zu Unruhen und Widerständen führen, die von den Autoritäten meist bekämpft und unterdrückt werden. So entsteht ein Kreislauf, der demokratische Partizipation unterwandert.

Ich lasse mich von der Frage leiten, wie wir die politische Kultur in Deutschland verbessern können, damit sich Menschen vom Staat besser repräsentiert fühlen, sich stärker mit dessen Institutionen identifizieren und wahrhaft an dessen Gestaltung teilhaben können. Gleichzeitig beziehe ich ein, dass es auch auf der internationalen Bühne eine politische Kultur gibt, deren Verbesserung mehr gegenseitiges Verständnis ermöglichen und dadurch zu stabileren Friedensordnungen führen kann.

Mein Programm für die politische Kultur in Deutschland ruht auf drei Säulen: Verstehen – Verhandeln – Verantwortung übernehmen. Diese drei wirken jeweils auf drei Ebenen: der Bevölkerung, dem Staat und den internationalen Beziehungen.